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Bundestagswahlen 2009: Der Wahltag rückt näher. Gedanken eines Wählers

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Es fiel mir lange Zeit schwer zu entscheiden, wo ich meine Kreuzchen machen werde. Ich will meine Stimmen so verteilen, dass sie möglichst viel ausrichten. Ich habe es während der letzten Wochen und Monate nicht selten als extrem schwierig empfunden, dabei zu bleiben, denn sowohl die Parteien als auch ihre Spitzenkräfte taten scheinbar alles, um einen Nicht-Wahlkampf zu führen. Inhaltliches musste man mit der Lupe suchen. Beim Studium der Wahlprogramme ertappte ich mich dabei, wie ich Streichlisten führte, welche Forderungen unter den Tisch fallen, wenn nach der Wahl erstmal Koalitionsverhandlungen beginnen. Das dann überhaupt Themen wegfallen ist an sich klar. Schließlich verhandelt man in diesem Fall über einen Kompromiss und es ist nun einmal die Eigenart eines Kompromisses, dass keine Seite sich vollkommen durchsetzt mit ihren Zielen und Inhalten.

Überhaupt: Inhalte herausarbeiten unerwünscht

Inhalte. Das hat mich am meisten und immer wieder neu verärgert. Wenn die Kontrahenten aufeinander trafen, dann wurde diffamiert, es wurden die Inhalte bewusst falsch dargestellt, damit das Gegenüber auch wirklich besonders schlecht aussah. Konstruktiver Streit über Inhalte fand zu keinem Zeitpunkt statt. Dabei wollen die Menschen doch nach meinem Eindruck gerade das von der Politik wissen: Wohin geht die Reise in der Zukunft? Welche Schwerpunkte setzten die Parteien? Die Beantwortung dieser Fragen sollte eigentlich den Kern jedweder Wahlkampfveranstaltung ausmachen. Stattgefunden hat sowas allerdings kaum einmal.

Mein Fazit: Geht wählen! Und sagt so eure Meinung!

Ich gehe trotz dieser gesammelten Grausamkeiten natürlich wählen. Wir haben auch in Deutschland immer wieder dafür kämpfen müssen, dass wir wählen dürfen. In anderen Regionen werden Menschen mit dem Leben bedroht, wenn sie wählen gehen. Ich sehe also die Möglichkeit wählen zu gehen immer noch und trotz diverser falscher Entwicklungen als Privileg an. Meine Entscheidung wen bzw. was ich wähle, ist erst in diesen Tagen gefallen. Trotz großer Enttäuschungen in der Vergangenheit werde ich noch einmal SPD wählen. Die SPD hat mich in den letzten Jahren tatsächlich oft enttäuscht und doch vertritt sie an vielen Stellen aus meiner Sicht richtige Positionen. Es ist mir aktuell zwar kein Bedürfnis, mich zur SPD zu bekennen. Meine Wahl ist vielmehr eine Kopf-Entscheidung und der Tatsache geschuldet, dass ich unbedingt Schwarz-Gelb verhindern will. Das wird schwer genug.


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